Muttersprachliche Gemeinden
Es gehörte von Beginn an zur Praxis der Diözese Rottenburg-Stuttgart, katholischen Migrantinnen und Migranten Heimat und vielfältige Unterstützung zu bieten. Heute sind 21 % der Katholikinnen und Katholiken unserer Diözese aus anderen Ländern. In Dekanat Rems-Murr beträgt ihr Anteil rund 30 %. Sie bringen ihre kulturelle und religiöse Herkunft, ihre Frömmigkeitsformen und ihre Glaubenszeugnisse in ihre neue Heimat ein, bereichern damit das kirchliche Leben und zeigen die Dimension der umfassenden, katholischen Weltkirche auf.
Zu Beginn war die Arbeit der jeweiligen Sprachgruppen in zentralen "Ausländischen Missionen" organisiert. Die Errichtung von Gemeinden für Katholiken anderer Muttersprache im Jahr 2005 war ein erster wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer gemeinsam getragenen Pastoral in den Gemeinden und Seelsorgeeinheiten vor Ort. Ab diesem Zeitpunkt waren die muttersprachlichen Gemeinden jeweils mit einer "deutschen" Kirchengemeinde verbunden. Ziele dieser Umstrukturierung waren Integration, Vernetzung und Entwicklung einer interkulturellen Pastoral.
Momentan werden die pastoralen Richtlinien katholischer Gemeinden anderer Muttersprache in der Diözese Rottenburg-Stuttgart überarbeitet und an veränderte Gegebenheiten angepasst. Mit einer Neufassung ist 2023 zu rechnen.
Im Dekanat Rems-Murr sind italienische, kroatische und portugiesische Gemeinden vertreten, die jeweils fest mit einer "deutschen" Kirchengemeinde verbunden sind. Zudem feiert die polnische Sprachgruppe Gottesdienste in Backnang.